Deutsches Creepypasta Wiki
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Es gibt solche und solche Menschen. Und dann sind da noch solche Menschen. Oder diese. Oder der da. Wir sind alle so unterschiedlich. Und doch sind wir so gleich.

Lasst mich euch von Einem erzählen, den ich zu kennen geglaubt habe. Sein Name war... nennen wir ihn einfach Jakob. Jakob war in der Schule mein wohl bester Freund. Ich hatte eigentlich ziemlich viele Freunde, aber Jakob war mit Abstand mein Bester. Wir verbrachten so viel Zeit miteinander und kannten uns gegenseitig in- und auswendig.

- das dachte ich zumindest -

Es war ein Freitag, das weiß ich, weil wir da immer unseren Filmabend machten. Jeder stellte dem anderen einen Film vor und danach diskutierten wir immer stundenlang, warum der Eigene besser war. Doch diesmal brachte Jakob zwei Kassetten mit.

- ja Kassetten, wie die VHS-Kassetten. Wir standen nunmal auf diese alten Schinken -

Er fragte etwas wehmütig, ob wir diesmal diese Beiden, statt von jedem einen, gucken könnten. Ich wusste nicht, was dagegen sprach, also willigte ich ein. Wir sahen uns also den ersten Film an. Es war ein Horrorfilm.

- man, er wusste doch, dass ich solche Filme nicht sehen konnte. Nicht etwa, weil ich mich übermäßig gruselte. Nein nein, ich fühlte einfach stark mit. Wenn einer Figur zum Beispiel der Kopf abgehackt wurde oder so, spürte ich einen extremen Druck am Hals, der sogar einmal dazu führte, dass ich keine Luft bekam und in Ohnmacht fiel -

Er beruhigte mich, als hätte er meine Gedanken gelesen, dass es nicht zu solchen Szenen kommen würde, ich solle nur bitte ganz aufmerksam gucken. Also sah ich gebannt auf den Fernseher. Nichts Auffälliges. Eine Gruppe Teenies, die in ein Haus im Wald gingen, sich aufteilten blablabla, Klischee-Horror eben. Dann war der Film vorbei. Ich sah, wie Jakob neben mir die zweite Kassette aus der Hülle nahm... Er zitterte etwas dabei. Ich nahm ihm die Kassette ab und steckte sie in den Schlitz im Video-Rekorder. Erst nur Flackern und dann begann der Film.

Moment mal. Das war doch genau derselbe wie gerade eben. Ich sah Jakob etwas verwirrt an. Der aber versicherte mir, dass alles seine Richtigkeit hatte, ich solle doch bitte wieder aufmerksam auf alles achten. Ich sah wieder auf den Bildschirm und versuchte irgendwelche Unterschiede zu vorher zu entdecken.

Schwarz.

Als ich wieder zu mir kam, war ich in einem Wald. Mir kam er irgendwie bekannt vor. Nur woher, wusste ich nicht genau. In der Ferne sah ich ein Haus und davor eine Gruppe Teenies. Jetzt wusste ich es wieder. Das ist der Wald aus dem Video. "Schon wieder? Das kann doch nicht sein?!", hörte ich eines der Mädchen in der Gruppe schluchtzen. Ich ging auf das Grüppchen zu. "Hey, entschuldigt bitte, aber wo genau bin ich hier?", auf meine Worte drehten sich die Teenies um. "Oh nein, du bist neu hier oder? Das ist ja schrecklich...", schluchtzte das Mädchen, das sich auch schon vorhin beschwert hatte. Es dauerte einige Zeit bis mir Josh, der 'Anführer' erklärt hatte, was hier abging. Jakob hatte sie vor Jahren mal eingeladen, sich einen Horrorfilm zusammen anzusehen, den er vor kurzem gefunden hatte. Sie machten einen Filmabend draus und als der Abend vorbei war, waren sie hier. Wie sie hierhergekommen waren, haben sie nie herausgefunden, geschweige denn, dass jedes Mal, wenn sie 'sicher' wieder aus dem Haus raus waren, alles wieder auf Anfang ging. Dann fragte mich Helena, die Schluchtzende, welches Jahr wir hatten. Ich seh sie verwirrt an. "Ähm, 2010, warum?" Das Entsetzen in ihren Gesichtern hättet ihr sehen sollen. "Warum fragt ihr? Was ist denn los?", wollte ich wissen. "Wir... also...", fing Helena zitternd an," Der Videoabend mit Jakob, ... der Abend, an dem wir hierher kamen... das war... Das war 1980...", schloss sie schließlich den Satz ab.

- 1980? Das konnte nicht sein! Jakob war doch wie ich gerade mal 15 Jahre alt. Zu dieser Zeit hat er noch nicht gelebt?!... Oder? -

Die Gedanken und Fragen in meinem Kopf wollten sich nicht ordnen lassen. Wie hätte das sein können? Würde ich auch so lange hier drin bleiben? Wie waren wir hierher gekommen?

WER oder WAS war Jakob? Was wollte er von uns?...

So viele Fragen... keine Antworten...


(Fortsetzung folgt...)

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