Da unter anderem auch das Zocken diverser Computerspiele zu meinen Leidenschaften zählt, kommt es bisweilen vor, dass sich dies mit meinem Faible für Horror überschneidet. Zu exakt dieser Kategorie gehört das Spiel "doki doki literature club", welches ich euch heute einmal vorstellen möchte.
Das Spiel ist seit Ende letzten Jahres kostenlos auf Steam verfügbar, man kann es aber auch direkt auf der Homepage des Spiels herunterladen. Dies ist auch der Grund, warum ich das Spiel hier überhaupt vorstelle, denn es liegt mir fern für kostenpflichtige Dinge Werbung zu machen.
Das Spiel wirkt zunächst wie ein Dating Simulator oder eine virtuelle Novelle, wird aber recht schnell ein kleines Mindfuckspiel, in denen vornehmlich die Grenzen zwischen Spiel und Realität immer mehr eingerissen werden. Freunde von Anime und Manga werden derartige Spiele kenne, für alle anderen sei gesagt, dass man normalerweise aus einer Reihe von süßen Mädchen eine auswählt, mit der man dann nach und nach eine Romanze erlebt. Dies geschieht durch eine Reihe von Entscheidungen, die man treffen muss, um sein persönliches Ziel zu erreichen.
Auch wenn man davor gewarnt wird, dass das Spiel einen verstören könnte oder psychisch belastete Personen "triggern" könnte- was definitiv der Fall ist- kann ich euch dahingehend beruhigen, dass es keine Screamer oder ähnliche gemeine Schockeffekte geben wird. Mit solchen billigen Tricks gibt sich das Spiel nicht ab. Als grobe Daumenregel würde ich behaupten: wenn ihr in der Lage seid, einen durchschnittlichen Thriller oder Horrorfilm ohne Nervenzusammenbruch durchzustehen, dann braucht ihr euch keine Gedanken zu machen (ich persönlich bin gerade bei Horrorspielen ein gaaaaanz großer Angsthase und mag keinerlei Schockeffekte in solchen. Das Spiel hat mich bisher zwar gegruselt und auch irgendwie verstört, aber immer nur auf die "oh mein Gott, was für ein Mindfuck" Art und Weise). Zudem hat das Spiel dieselbe Alterbeschränkung wie das Wiki hier, also: keine Panik!
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Schülers, der von seiner Kindheitsfreundin Sayori dazu "überredet" wird, dem Literaturclub seiner Schule beizutreten. In Japan ist es, ähnlich wie in England auch, üblich, sich nach der Schule irgendeiner Aktivität anzuschließen, nicht zuletzt auch aus sozialen Gründen. Neben Sayori besteht der Club aus der Präsidentin Monika, die man anscheinend bereits schon kennt, Natsuki, einem niedlichen kleinen Mädchen, das sich aber als kleiner Stinkstiefel entpuppt und Yuri, die ziemlich schüchtern wirkt, aber wohl eine große Leidenschaft für Bücher und Horror hat.
Man lernt also ein wenig die anderen Charaktere kennen und unterhält sich recht viel über Lesen und vor allem auch über das Schreiben. Dies ist einer der Gründe, weswegen ich das Spiel hier vorstelle, denn als Mitglied des CPW kann man sich irgendwie extrem gut in diese kleine Gruppe hineinversetzen.
Der Tag endet damit, dass man für den nächsten Tag ein "Gedicht" schreiben soll, um es dann mit den anderen zu teilen und zu besprechen. Natürlich muss man dies nicht wirklich tun. Das Spiel gibt einem eine Liste von Wörtern aus denen man auswählen kann. Gemäß der Regeln eines echten Dating Games nimmt man hier normalerweise die Wörter, die zur Favoritin passen. Natürlich kann man auch einfach die Wörter nehmen, die einem am besten gefallen und sich überraschen lassen.
Ich springe hier einfach mal ein wenig in der Zeit nach vorne, denn ich möchte auch nicht zuviel verraten. Fakt ist aber, dass bisweilen die Charaktere recht merkwürdig wirken und man das Gefühl bekommt, dass eben nicht alles so happy und rosa ist, wie es zunächst aussieht. Da der Spielverlauf auch sehr von den individuellen Entscheidungen abhängt und ich selbst noch nicht sämtliche Handlungsstränge durchgespielt habe, möchte ich einfach nur soviel sagen: irgendwann wirds creepy und das Spiel wird ziemlich seltsame Verhaltensweisen an den Tag legen, die bei weitem über das hinaus gehen, was in einem "normalen" Spiel passieren sollte.
Interessant finde ich auch, dass obwohl einige Dinge im ersten Blick recht leicht durchschaubar sind, das Spiel dies dennoch auf die Spitze treibt und einen auf Ebenen verstört, an die man am Ende doch nicht gedacht hat. Ich sage dazu nur soviel: selbst bei der Musik gibt es einen verstörenden Plottwist- und damit meine ich nicht die Soundeffekte an sich.
Wie ihr seht, ist es ein wenig schwierig über ein Spiel zu schreiben, über das man eigentlich nicht schreiben kann ohne zuviel zu verraten. Deswegen belasse ich es dabei. Vielleicht kann man ja später in den Kommentaren einfach mal einen kleinen Erfahrungsaustausch wagen, sofern noch andere das Spiel ausprobieren. Mich würde es auf jeden Fall sehr interessieren, wie euer erster Durchlauf aussah. Achja, wo wir gerade dabei sind: bitte derlei Dinge deutlich mit einer SPOILERWARNUNG kennzeichnen.
Lain