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So Leute es wird mal wieder Zeit für ein neues Filmreview. Ich habe mir mal vorgenommen immer abwechselnd einen guten und einen weniger guten Film vorzustellen. Da der letzte Film ja eher zu Letzterem gehörte (trotz guter Ansätze), stelle ich euch dieses Mal einen vor, den ich schon deutlich besser finde und damit geht es heute um den norwegischen Horrorstreifen 'Cold Prey - Eiskalter Tod'.

Handlung:

Ein abenteuerlicher Skiausflug nimmt für die Freunde Jannicke, Morten, Eirik, Mikal und Ingunn eine fatale Wendung, als Morten sich bei einem Sturz das Bein bricht. Da das Auto zu weit entfernt ist suchen die fünf Unterschlupf in einem verlassenen Berghotel, wo sie den Verletzten verarzten und die Nacht verbringen wollen. Der scheinbar indyllische Ort entpuppt sich jedoch als Todesfalle und schon bald sehen sich die Freunde einem mordlustigen Wahnsinnigen gegenüber, dessen Ziel es ist jeden Einzelnen von ihnen zur Strecke zu bringen.

Kritiker über den Film:

Bei Kritikern stieß der Film auf sehr positive Resonanzen.

„Das altbekannte Konzept wird dabei weniger blutspritzend umgesetzt als in den letzten amerikanischen Beiträgen zum Genre. Die Betonung hier liegt mehr auf Suspense, Thrill und Atmosphäre. Und damit ist dieser norwegische Beitrag, der außerdem mit einer gut aufspielenden jungen Besetzung punktet, eine erfreuliche Abwechslung.“

„Die Grundgeschichte ist dieselbe, wie man sie in 500 verschiedenen Slasher-Filmen findet, aber genauso wie ein bekanntes Gericht immer gut schmeckt, wenn man ein paar neue Gewürze hinzugibt, profitiert Cold Prey von einem exotischen Handlungsort, einer Handvoll unerwartet gut gezeichneter Charaktere und einem sehr stilvollen Regiestil.“

Allgemeine Informationen:

'Cold Prey - Eiskalter Tod' [Originaltitel: Fritt Vilt (Freiwild)] ist ein norwegischer Horrorfilm, der im Jahre 2006 in die Kinos kam, eine Lauflänge von ca. 97 Minuten hat und von der FSK ab 16 eingestuft wurde.

Als Regisseur fungierte hierbei Roar Uthaug, der auch in Zusammenarbeit mit Thomas Moldestad das Drehbuch verfasste. Für die Kameraführung wurde Daniel Voldheim verpflichtet und der Komponist Magnus Beite schuf den Soundtrack zum Film.

In der Hauptrolle ist Ingrid Bolsø Berdal zu sehen, die in dem Film 'Hänsel und Gretel: Hexenjäger' eine Rolle übernahm und somit u.a. internationale Bekanntheit erlangte. Rolf Kristian Larsen, Tomas Alf Larsen, Martin Midtstigen und Viktoria Winge, die hauptsächlich als Nebenfiguren agieren, sind bisher hingegen ausschließlich in norwegischen Filmen vertreten gewesen.

Kritik:

Sicher kommt nun bei einigen die Frage auf, was an einem Film mit solch einer ausgelutschten Story so großartig sein soll, doch wie immer stelle ich euch eine Reihe an Punkten vor, die meine Kritik ausreichend begründen sollten.

1. Die Schauspieler:

Wie immer ist das Wichtigste an einem Film die Schauspielkunst der Hauptdarsteller. Sind die Figuren nicht überzeugend, ist der Horror es erst recht nicht. Die hier agierenden Schauspieler sind zwar recht unbekannt (was vermutlich daran liegt, dass man herzlich wenig Filme aus Norwegen kennt), leisten jedoch wunderbare Arbeit. Ihre Angst ist hervorragend dargestellt und somit ziemlich ansteckend. Man fühlt mit ihren Figuren mit; haben sie Angst um ihr Leben, läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter und man erwischt sich irgendwann dabei, dass man richtig mit ihnen mitzufiebern beginnt. Neben Angst werden aber auch andere Emotionen wie Liebe, Schmerz oder Hass wunderbar rübergebracht, was die Figuren sehr lebendig werden lässt.

2. Der Handlungsort/ Die Kulisse:

Normalerweise würde ich an dieser Stelle jetzt die Handlung loben, doch obwohl 'Cold Prey' vieles richtig macht, was andere Genrevertreter vermissen lassen, so bleibt dieses Werk in seiner Story dennoch ziemlich banal.

Fünf Freunde in einer Hütte - Killer greift an - ein paar Verfolgungsszenen - Tod - Blut - Angst - Tod - Blut - noch größere Angst - Tod - Blut - Finale (mit Blut) - Ende.

Eine Sache jedoch, mit der sich 'Cold Prey' von der Masse abhebt ist auf jeden Fall die atemberaubende Kulisse und der ungewöhnliche Handlungsort. Wie oft haben wir diese olle Gruselhütte schon in einem Wald erblickt? 1000 oder doch bereits 10 000 mal? Nicht dieser Film. Natürlich muss die Handlung wieder irgendwo im Nirgendwo spielen, aber die verschneite Einöde die von riesigen Bergen umgeben ist, bietet eine willkommene Abwechslung und während man bei einem Film im Wald immer die Hoffnung hat, dass hinter der nächsten Abzweigung ein Dorf oder etwas ähnliches zu sehen sein wird, blickt man bei 'Cold Prey' auf die völlig menschenleere Weite Norwegens was einem die Ausweglosigkeit der Situation umso mehr verdeutlicht.

Die Figuren:

Natürlich lassen sich auch hier deutliche Parallelen zu anderen Slasherfilmen erkennen, doch während ihre amerikanischen "Kollegen" meist so stumpf gezeichnet sind, dass man sich fast schon wünscht, dass sie möglichst bald das Zeitliche segnen, sind die hier agierenden Charaktere recht realistisch und auch liebenswert gestaltet worden. Wir haben ein verliebtes Pärchen, zwei Menschen, die was für einander empfinden, aber nicht so recht wissen wie sie sich das zeigen sollen und natürlich den traurigen Einzelgänger, der voller Neid auf das blickt was die anderen haben und das ihm nicht vergönnt wurde. Obwohl nicht so viel über die Figuren preisgegeben wird, so schließt man sie doch recht schnell ins Herz - und ist dann letztendlich schon entsetzt wenn einer nach dem anderen von ihnen mit einem Eispickel aufgespießt wird. Auch handeln die Charakter nicht unbedingt dumm (jedenfalls nicht wenn man ihre Situation bedenkt; schließlich weiß die Figur zu Anfang ja noch nicht, dass ein Killer auf sie lauert, wenn sie sich dazu entschließt mal alleine loszuziehen) und die Hauptdarstellerin ist beinahe schon so etwas wie die Ellen Ripley des Slasherfilms.

Die Musik:

Während Horrorfilme oftmals laute, quietschende Violinenklänge beinhalten oder möglichst lautes Geschepper, so setzt 'Cold Prey' auf einen Soundtrack den man gewiss nicht in jedem Genrevertreter findet. Stellenweise werden Klänge abgespielt die man eher in einem Fantasyfilm während eines epischen Kampfes erwartet hätte, als in einem Horrorstreifen und es wirkt! Magnus Beites Musik untermalt wunderbar das, was den Film für mich überhaupt erst so großartig macht...

Der Spannungsbogen:

Ich hätte nie gedacht, dass ein Slasherfilm à la 'Freitag der 13.' so unfassbar gruselig sein könnte. Obwohl die Story schon recht vorraussehbar ist, bietet 'Cold Prey' alles was die heutige Horrorfilme vermissen lassen: Spannungsaufbau und purer Terror! Natürlich ist dies hauptsächlich den fabelhaften Darstellern und der nervenauftreibenden Musik zu verdanken, doch auch das Drehbuch ist an vielen Stellen wirklich nicht zu verachten. Das Blut steht definitiv nicht im Fokus, die Kulisse webt eine wunderbar hoffnungslose Atmosphäre und wenn epische Musik ertönt und man die Spitze eines Eispickels durch die Luft schwirren sieht, kann man gar nicht anders als sich vor Panik in die Decke zu krallen.

Doch bevor es zu diesem Terror kommt, baut der Film gekonnt eine unheimliche Atmosphäre auf; so finden zwei Gruppemitglieder beispielsweise Dinge im Keller, bei denen es sich auf den ersten Blick um Fundstücke handelt, die sich bei genauerem Hinsehen jedoch als Gegenstände erweisen die man doch unmöglich vergessen haben kann (wie zum Beispiel Autoschlüssel oder ganze Skiausrüstungen). Der Zuschauern erahnt somit bereits das nahende Grauen bis es völlig unerwartet aus einer Ecke hervorspringt, um gnadenlos und aggressiv zuzuschlagen.

Fazit:

Obgleich die Handlung kaum ein Klischee auslässt, glänzt 'Cold Prey - Eiskalter Tod' mit wunderbaren Jungdarstellern, einer sehr atmosphärischen Umgebung, überzeugenden Figuren und einer durch und durch bösartigen Spannung, die genauso eiskalt wie der Handlungsort ist und von einer Musik untermalt wird, die man selten in diesem Genre antrifft ihren Zweck jedoch voll und ganz erfüllen kann.

Gesamtpunktzahl: 9

Kommentare (Tips):

Das Einzige was 'Cold Prey' davon abhält die 10 Punkte einzusacken, ist die nun einmal völlig stereotypische Story und ein paar daraus resultierende Szenen, bei denen man das Gefühl bekommt sie schon irgendwo mal gesehen zu haben.

Der Vorhang fällt:

Ich hoffe euch hat mein neuster Beitrag gefallen. Wenn ihr den Film noch nicht gesehen habt, dann schaut ihn euch auf jeden Fall mal an und sagt mir gerne wie ihr ihn fandet (ihr könnt ganz unten auch gerne eure eigene Punktzahl zum Besten geben). Stimmt ihr mir in meiner Wertung zu oder könnt ihr sie ganz und gar nicht nachvollziehen? Habt ihr schon einmal von ihm gehört oder war er euch bisher gänzlich unbekannt? Ich freue mich auf eure Meinung. Bis zum nächsten Mal...

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