Deutsches Creepypasta Wiki
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Ich kreische und rutsche hastig von meinem Stuhl runter.

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„Was hast du denn?“, fragt mich meine Freundin verwirrt.

„Die Spinne!“, gebe ich mit zitternder Stimme zurück und zeige auf den Weberknecht, der an meiner Zimmerdecke hängt.

Meine Freundin beginnt zu lachen „Wirklich? Du bist so ein harter Kerl und hast Angst vor ’ner kleinen Spinne?“

Sie nimmt eine meiner Unterlagen und schiebt die Spinne darauf. Dann macht sie das Fenster auf und schüttelt sie ab. Ich schaue ihr dabei konzentriert zu.

„Du bist schon ein wenig seltsam.“, stellt sie mit einem Grinsen fest. Ich werde rot, klar, es klingt verdammt dumm, sich wegen einer Spinne so aufzuregen und das auch noch vor der eigenen Freundin.

„Das ist es doch auch, was du so an mir magst.“, versuche ich mit einem Lächeln zurückzugeben. Sie muss davon lachen.

„Ich muss jetzt leider gehen, sonst bekomme ich richtigen Ärger.“, meint sie nach einem Blick auf die Uhr. Ich begleite sie zur Tür und sie küsst mich, bevor sie sich auf den Nachhauseweg macht.

Ich schaue auf meine Uhr. Es ist zehn nach neun. Wir leben in einem kleinen Dorf. Ich glaube also nicht, dass ihr etwas zustoßen könnte. Ich muss bei der Erinnerung, wie sie mich immer beim Kampfsport besiegt, lächeln. Ich gehe wieder in mein Zimmer. Meine Eltern sind nicht da, so wie jeden Freitag, also beschließe ich, noch ein bisschen an meinen Laptop zu gehen, bevor ich irgendeinen Film anschaue, den ich eigentlich nicht sehen darf.

In meinem Zimmer angekommen erstarre ich. Auf meinem Bett krabbelt eine riesige Spinne. Sie war größer als ein Weberknecht, aber immerhin auch keine Vogelspinne… Aber andererseits, wie sollte eine Vogelspinne zu mir kommen?

Ich suche in meinem Zimmer nach einem Durchschlupf, durch den die Spinne reingekommen sein konnte, aber vergebens. Schulterzuckend ignoriere ich die Tatsache und bewege mich langsam in Richtung Bett. Auf einmal krabbelt eine zweite Spinne über meinen Fuß. Erschrocken weiche ich zurück. „Ach komm schon. Stell dich nicht so an.“, flüstere ich ärgerlich vor mich hin.

Ich mache das Fenster auf und bringe die Spinne vorsichtig raus. Erleichtert mache ich das Fenster wieder zu und mache einen Schritt zurück. Dabei höre ich ein leises Knacken. Vorsichtig schaue ich nach unten. Ich bin wohl aus Versehen auf die andere Spinne getreten. Angeekelt und fluchend schmeiße ich die zerquetschten Überreste der Spinne aus dem Fenster. Müde mache ich das Licht aus und lege mich ins Bett. Vielleicht sollte ich mich etwas ausruhen, bevor ich bis spät in die Nacht fernsehe. Nach zehn Minuten stillen Daliegens höre ich ein leises Krabbeln. Ich versuche es nicht weiter zu beachten, aber dann spüre ich ein leichtes Kribbeln auf meiner Haut. So als würden hunderte kleine Füße sich auf meinen Körper bewegen. Ich mache die Augen auf und im Dunklen kann ich schattenhafte Bewegungen wahrnehmen, die von Spinnen stammen könnten. Ich versuche mir einzureden, dass das keinen Sinn ergibt und ich weiter schlafen sollte. Aber ich muss einfach ins Dunkel meines Zimmers starren. Panik überkommt mich. Ich will aufstehen, das Licht anmachen und mich vergewissern, dass dort nichts ist. Aber ich kann mich nicht bewegen, also liege ich weiterhin einfach nur da.

Dann sehe ich es. Es sieht aus wie eine riesige, pelzige Spinne aus Schattenwölbungen. Sie nähert sich mir langsam. Als sie auf mein Bett steigt und mich unter ihrem Gewicht beinahe erdrückt, will ich schreien. Aber meine Kehle ist wie zugeschnürt und so bringe ich nur ein ersticktes Krächzen raus. Die Spinne lehnt sich mit ihrem Kopf über mich, sodass ich das Gefühl habe, jede Sekunde zerdrückt zu werden.

„Du hättest sie nicht töten dürfen!“, flüstert sie leise. Das Letzte, was ich sehe, ist ein großer, haariger Spinnenarm, der auf meinen Kopf zugeschnellt kommt…

Aylo (Diskussion) 17:42, 17. Mai 2014 (UTC)

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