Deutsches Creepypasta Wiki
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Ich liege gefühlte Stunden auf dem Sofa und sah fern. Ich kann meinen Hund eine Etage unter mir bellen hören. Ich sehe auf die Uhr an der Wand. Schon 21:00 Uhr, und ich hatte immer noch kein Abendessen. Meine Eltern sind ausgegangen, also bin ich mit dem Dienstmädchen allein. Mein Magen knurrt und ich merke, dass ich jetzt wirklich was essen sollte. Ich schalte den Fernseher aus, und während ich mich langsam hinstelle, gehen alle Lichter aus.

Ich betätige mehrmals den Lichtschalter. Nichts. Anscheinend ist eine Sicherung durchgebrannt. Das passiert hier öfters. Ich muss runter, in die Küche und die Sicherung wechseln.

In der Dunkelheit kann ich meine Hausschuhe nicht finden, also entscheide ich ohne sie zu gehen. Ich nutze die Wand zur Orientierung, und strecke meine Hand aus, um nach dem Treppengeländer zu greifen. Während ich die Treppe hinabsteige, bemerke ich, wie still es in dem Haus ist. Ich kann das Radio des Dienstmädchens nicht hören. Noch nicht einmal mein Hund bellt. Nichts. Alles, was ich hören kann, ist das Geräusch meiner Füße auf der Treppe.

Im Haus fehlt jedes Licht und jedes Geräusch. Plötzlich fühle ich mich nicht mehr so vertraut mit dem Haus und ich fühle mich verloren. Unfähig, etwas zu sehen oder zu hören, verstärken meine Finger den Griff um das Geländer, damit ich mich nicht ganz so desorientiert fühle.

Die Stille beginnt mich fertig zu machen. „May! May!“, rufe ich das Dienstmädchen, nur damit etwas die Stille durchbricht. Keine Antwort.

Die Stille ist unerträglich und die vielen Creepypastas, die ich gelesen habe, machen mich paranoid. Ich schaue immer wieder um mich, um rechtzeitig einen Hinweis auf ein Monster oder einen Serienkiller zu bekommen.

Ich nutze wieder die Wand zur Orientierung und bahne mir langsam einen Weg zur Küche. Mein Herz fängt an zu rasen, als ich den Geruch von rohem Fleisch wahrnehme. Es wird bei jedem Schritt stärker.

Die Angst in mir wächst bei jedem Atemzug, und mein Herz schlägt immer schneller.

„Es ist ganz normal, dass es in einer Küche nach rohem Fleisch riecht“, versuche ich mich selbst zu beruhigen.

Ich taste mich an der Wand entlang, bis ich die Metall-Oberfläche des Sicherungskastens spüre. Ich öffne ihn und platziere meine Finger auf den Schalter der Sicherung.

Ich zögere.

Ich kann mein Herz in meiner Brust schlagen hören. Will ich das Licht wirklich wieder anschalten? Schreckliche Dinge, die ich dann sehen könnte, gehen mir durch den Kopf.

Ich nehme einen tiefen Atemzug und stellte die Stromversorgung wieder her.

Das Licht geht an und ich bin für eine halbe Sekunde geblendet. Meine Augen weiten sich und ich starre entsetzt auf das Bild, welches sich mir bietet. Mein Herz wird schwer.

Der Körper meines Hundes liegt in einer Ecke der Küche. Sein Körper ist komplett zerfetzt und sieht so aus, als hätte ihn ein Rudel Wölfe zerfleischt. Er liegt in einer Lache seines eigenen Blutes, die Augen weit geöffnet, der Unterkiefer hängt schlaff herab. Seine Innereien sind herausgerissen worden und liegen in der Blutlache. Durch den Gestank wird mir übel.

Blutige Fußspuren, wenn man sie überhaupt noch so nennen kann, führen geradewegs von seinem Körper in das Zimmer des Dienstmädchens.

Die Fußspuren sind zwar menschlich, aber viel zu groß, um auch wirklich zu einem zu gehören. Ihre Form ist seltsam verdreht, fast zur Unkenntlichkeit verzerrt.

Die Tür zum Zimmer des Dienstmädchens ist geschlossen. Blutige Kratzer sind auf der Tür, die perfekt zu den Fußspuren passen. Die gesamte Szenerie ist zu viel für mich, und das bisschen Essen, was ich noch in mir habe, findet ganz schnell einen Weg nach draußen. Besagtes Essen und das Blut treffen auf der Oberfläche der weißen Küchenfliesen zusammen und vermischen sich.

Ich renne aus der Küche, durch den Flur und die Treppe hinauf. Das Haus ist so leise wie vorher, aber jetzt kann ich neben meinen Schritten auch mein Herzklopfen hören. Tränen der Angst füllen meine Augen und erschweren meine Sicht.

Ich renne in mein Zimmer, schließe die Tür und verstecke mich unter meiner Bettdecke. Ich Atme schnell und heftig. Tränen laufen mein Gesicht herab. Ich starre auf die Tür. Ich habe schreckliche Angst, und alles, was ich jetzt tun kann, ist mich nicht mehr vom Fleck zu rühren und mein Schicksal abzuwarten. Ich erwarte, dass die Tür jeden Moment aufgeht.

Sekunden vergehen. Nichts.

Minuten vergehen. Nichts.

Nach einer Weile scheint es seltsam, dass nichts passiert, aber ich weiß, dass es das Beste ist, sich nicht vom Fleck zu rühren.

Es dauert nicht lang, und ich beginne müde zu werden. Meine Augenlider werden schwer. Mit jeder Minute werde ich müder. Ich versuche wachzubleiben, weil ich weiß, dass mein Leben davon abhängt. Vergeblich.

Ich schlafe ein.

Ich werde durch das Geräusch des Autos meiner Eltern geweckt, wie sie es in die Garage fahren. Es ist immer noch dunkel, also muss es sehr früher Morgen sein. Mein Herz wird leicht und ich springe aus meinem Bett auf. Es war alles nur ein Albtraum! Gleich würde ich runter rennen, meine Eltern umarmen und wir würden alle über diesen seltsamen Traum lachen können.

Ich schalte das Licht an und mein Herz bleibt stehen.

Von der Tür führen blutige Fußspuren einmal um mein Bett herum und verschwinden darunter.

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