Es war am Nikolaustag letztes Jahr. In einem kleinen Dorf am Rande der Alpen lebte ein kleiner Junge. Er war wahrlich kein Engel, sondern ein rechter Tunichtgut; frech, respektlos und ohne Anstand. An diesem Abend trieb er es besonders schlimm mit seinen Eltern. Er beschimpfte seine Mutter, und spuckte auf seinen Vater. Der Vater hatte genug und ging nach draußen. Die Mutter jedoch schrie den Jungen an:
"Weißt du denn nicht, was heute für eine Nacht ist? Nikolausnacht! Also benimm dich, oder ich halte dich zum Fenster hinaus, sodass der Nikolaus dich mitnimmt und bestraft!".
Der Junge gab aber keine Ruhe und wurde sogar noch frecher; er schimpfte auf den Nikolaus.
Da hatte die Mutter genug, packte ihn beim Kragen und hielt ihn aus den Fenster. Aufeinmal kam eine Hand, packte den Jungen, der zu schreien begann, und zog ihm vom Fenster fort. Die Mutter lachte auf; sie glaubte an einen Scherz vom Vater. Sie rief:
"Du kannst den Jungen wieder reinholen, ich glaube er hat seine Lektion gelernt!"
Doch es kam keine Antwort. Sie rief den Vater, der allerdings sagte, er habe den Jungen nicht gesehen. Die Mutter bekam Panik und verständigte die Polizei. Die Polizei kam, fand jedoch keine Spuren und fuhr wieder. Die Eltern beschlossen, erstmal schlafen zu gehen. Die Mutter konnte jedoch kein Auge zumachen. Um Mitternacht hörte sie dann noch einen angstvollen, gellenden Schrei.
Als die Leute am nächsten Morgen aufstanden, sahen sie etwas am Gartenzaun hängen. Es waren blutige Därme.
Auch in den nächsten Nächten hörte man immer wieder den Schrei des armen Jungen. Und immer fand man am Morgen danach Organe.
Der Junge wurde nie wieder gesehen.
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