Die Zahl 13 ist eine Unglückszahl. Zumindest behaupten das viele. Aber ich war noch nie ein Mensch, der blind irgendwelchen abergläubischen Theorien Glauben geschenkt hat. Ich glaube nur an das, was ich sehe. Und deshalb will ich auch diese Theorie überprüfen.
Der Revolver liegt in meiner Hand. Kalt und schwer. Eine Patrone ist im Lauf. Fünf leere Kammern. Die Trommel dreht sich.
1
Ich drücke den Abzug. Kalter Schweiß auf der Stirn. Es klickt. Glück gehabt.
2
Die Trommel dreht sich. Ein Wimmern der Angst. Es ist nicht leicht. Doch ich muss es wissen. Mein Zeigefinger zuckt. Klick.
3
Die Trommel dreht sich. Ich frage mich, ob ich das durchziehen soll. Aber nur Feiglinge zögern. Klick.
4
Die Trommel dreht sich. Ein heftiges Zittern. Ich kann die Angst riechen. Sie schmecken. Noch ein Schuss. Klick.
5
Die Trommel dreht sich. Die Chance ist Sechs zu Eins. Wer ist stärker? Die Dreizehn oder die Wahrscheinlichkeit? Klick.
6
Die Trommel dreht sich. Sie erinnert an ein Glücksrad. Ich möchte lösen. Klick.
7
Die Trommel dreht sich. Die magische Zahl aus den Märchen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann … Klick.
8
Die Trommel dreht sich. In den Augen blanke Panik. Der Moment dehnt sich. Peng!
Hirn spritzt an die Wand. Der Körper fällt auf den Boden. Sein Name war Michael. Die Dreizehn war nicht sein Unglück. Ich wusste es doch. Nichts als alberner Aberglaube. Andererseits …
… Er war mein dreizehntes Opfer.
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