Deutsches Creepypasta Wiki
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Eine kleine Geschichte sowie ein Gedicht aus meiner Reihe "Tod im Dunkeln"

Düstrer Eichenwald[]

Einst hörte ich von einem Eichenwald, der auf keiner Karte zu sehen war. Er sollte wohl verzaubert sein, das wollte ich mir ansehen. Drei Tage und Nächte ritt ich schon, als ich ihn endlich erreichte. Es war noch nicht ganz Zeit für den Sonnenaufgang, daher beschloss ich, am Waldesrand auf diesen zu warten und dann zu beginnen, den gewaltigen Wald zu erkunden. Doch nach wenigen Minuten, es war noch nicht mal ein wenig heller geworden, hörte ich leise eine Stimme aus dem Wald. Ich verstand nicht, was sie rief, doch zog sie mich magisch an. Ich beschloss also, schon jetzt in den Wald zu gehen.

Es mussten wohl Tage sein, die ich den Wald durchstreifte, doch ich spürte weder Hunger noch Durst oder Müdigkeit. Ich ging Wildpfade entlang, sprang über Wurzeln und duckte mich unter Ästen hindurch. Mit jedem Tag, der verging, mit jedem Schritt, den ich tat, wurde die Stimme lauter und verständlicher: "Hol mich, hol mich..." Es klang so verführerisch, so angenehm, dass ich nicht widerstehen konnte und versuchte, die Quelle der Stimme zu finden.

Weiter und immer weiter ging ich in den Wald hinein, Wochen waren es nun, die ich hier drin verbracht hatte. Doch endlich, endlich gelang es mir, die Quelle der Stimme zu finden, die mich so lange schon rief. Es war eine Frau, unscheinbar zwar, aber nichtsdestotrotz schön anzusehen. Als sie mich erblickte, fing sie an zu lächeln und sprach: "Hol mich, hol mich aus diesem Wald heraus. Das muss ich nun nicht mehr rufen. Es ist viele hundert Jahre her, seit sie mich hier verfluchten..."

Und während sie sprach lösten sich die Wurzeln, die ihre Arme und Beine hielten und begannen, sich um mich zu wickeln. Ich versuchte zu schreien, doch das Einzige, was ich herausbekam, war ein sanftes "Hol mich, hol mich..."

Warum ich euch diese Geschichte erzählen kann, liegt daran, wie ihr euch sicher schon denkt: Ein anderer kam in den Wald hinein, der mir die Freiheit schenkte.

Jägersmann, oh Jägersmann[]

In einem düstren Tannenwald, da sann ein Mann auf Rache.

Nämlich fand er Frau und Kind, gebettet in rote Lache.

Der Dämon des Waldes, der hat sie geholt, ihnen den Tod geschenkt.

Hätte er sie nur quälen wollen, so hätt' er sie aufgehängt.

Nun zurück zu dem Jägersmann, der immer noch auf Rache sann.

Er nahm sein Gewehr und machte sich her zu einem der Ausguckstürme

die Jäger so nutzen für ihre Jagd, zu überblicken Getier und Gewürme.

Doch war es nun so, der Dämon war klug, besah sich den Jägersmann.

Und in finstere Nacht, die Zähne gebleckt, von hinten kam er heran.

Eins gestand er dem Mann noch zu, ein letztes Mal sollt' er schießen

und dabei doch selbst zum ersten Mal den Kuss der Kugel genießen.

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