Deutsches Creepypasta Wiki
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Heute war schlichtweg ein wundervoller Tag.

Er begann schon so unglaublich wundervoll, dass ich am Morgen direkt aus dem Bett fiel, und mir eine gefühlte Gehirnerschütterung zuzog, woraufhin auf dem Klo weit und breit kein Klopapier zu finden war. Anschließend war der Kaffee irgendwie versalzen, und meine Haare ließen sich einfach nicht bändigen.

Aber nein, es konnte ein noch besserer Tag werden. Ich hatte vergessen meine Haustür abzusperren, mein Auto hatte mitten auf der Autobahn eine Panne, und auf dem Weg zur Arbeit kippte ich mir auch noch einen Latte über das schneeweiße Hemd. Noch dazu hatte mir der süße Kassierer seine Nummer gegeben, die ich partout nicht mehr finden konnte, weswegen ich beim Suchen mitten in eine Schlammpfütze trat. So trabte ich nun durch die Straßen, mit einer Schrottkarre die das ADAC benötigt hatte, einem nun braunen Hemd und dem ekelhaftesten Hosenbein, dass es auf Gottes Erde gab.

Einfach fan-verdammt-tastisch.

Grummelnd lief ich ins Restaurant, - meine Arbeitsstelle - ignorierte das Kichern meiner Kollegen, die irgendetwas von „Vogelnest auf dem Kopf“ murmelten, und verschwand hinten im Personalbereich. In der Umkleide gab es einen kleinen Fernseher, um uns bei Laune zu halten, und ich schnappte mir zuallererst die Fernbedienung. Die Nachrichten müssten noch laufen, und die Normalität würde mir gut tun. Nach wenigen Sekunden jedoch hatte ich den Ton bereits abgestellt, und die Fernbedienung in die entlegenste Ecke des Raumes geworfen, da sich die Sprecher langsam wiederholten. Natürlich würde ich sie später wieder holen müssen, aber es hatte einen kleinen Teil meiner Rage verrauchen lassen.


Mörder schleicht sich in die Häuser seiner Opfer, foltert, verstümmelt und vergewaltigt sie, um anschließend spurlos zu verschwinden.


Nichts Besonderes also. Doch mir entfährt ein kleines Seufzen, als ich sehe, wie heillos zerknittert meine Uniform ist. Wann die Polizei den Dreckskerl wohl endlich kriegt? An diesem Tag schüttete ich ungefähr ein Dutzend Getränke über Gäste, stolperte vier Mal, spuckte dreimal in das Essen von zynischen Vollidioten, und erwischte zwei meiner Kolleginnen beim rummachen in der Umkleide. Beides verheiratete Frauen, die ihre Männer angeblich über alles liebten. Ihre Klamotten lagen in der Nähe der vorhin weggeworfenen Fernbedienung. Na klasse.

Zur Krönung des Tages brauchte ich auch noch Stunden, bis ich meinen Hausschlüssel aus der Tasche gekramt hatte, und die Tür aufsperren konnte. Ohne mich weiter umzusehen – ich hatte einfach genug - ging ich sofort zu meinem Bett und warf mich auf die sanft duftenden, und frisch gewaschenen Bettlacken. Ich machte mir nicht die Mühe, mich umzuziehen, und hatte nur noch einen Gedanken:


Endlich ist es vorbei.


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Whocaress

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