Krankes Herz

Sag, hasst du mich?

Deine Augen schauen mich so vorwurfsvoll an.

Ob du wohl nicht gern gefesselt bist?

Aber weißt du, es ist deine ganz eigene Schuld.

Warum wirfst du mich auch in den Dreck?

Wie ein Spielzeug, an dem du das Interesse verloren hast!

Ich habe mich so lange niemandem mehr geöffnet.

Doch ich werde nicht einfach liegen bleiben.

Ich werde dafür Sorgen, dass du dich nun auch mir öffnest!

Warum ist da Angst in deinem Blick?

Doch nicht wegen dem Messer in meiner Hand?

Ich habe doch an alles gedacht?

Du liegst dort in einem Meer aus Rosenblättern.

Sogar Kerzen stehen überall

und tauchen dich in flackerndes Licht.

Warum fürchtest du dich vor mir?

Ich will dir doch nichts schlimmes tun?

Weißt du denn nicht mehr?

Wir waren mal eins für kurze Zeit.

Ich will wieder dorthin zurück.

Oder für immer gehen.

Doch niemals ohne dich.

Du und ich für ewiglich.

Langsam gehe ich auf dich zu.

Dunkel zitternd huscht mein Schatten über den Boden.

Es wird nicht lange dauern.

Das verspreche ich.

Sanft wische ich die Tränen aus deinem Gesicht.

Lege meine Lippen auf deine.

Schmecke das Salz, dass sie durchtränkt.

Ein kurzer schneller Schnitt.

Warmes Blut sprudelt aus deiner Kehle.

Ich nehme dich in meine Arme.

Da ist kein Schrecken mehr in deinem Blick.

Nur Schmerz.

Alles ist so rot.

Doch noch bevor das Leben ganz aus deinem Körper weicht,

lege ich das Messer in deine Hand.

Und richte es auf meine Brust.

"Es tut mir so leid", flüstere ich.

"Nein... tu das ... nicht", hauchst du erschöpft.

"Ich liebe dich".

Sanft umschließen meine Finger deine Hand.

Ein kurzer Stich.

Dann sinke ich auf dich hinab.

Dein Herz schlägt längst nicht mehr, als der letzte Atemzug meinem Mund entweicht.

Deine Augen starren ins Leere.

Ein letzter Blick und alles verschwimmt.

Das Licht der Welt erlischt.

...

So liegen sie da,

nackt auf einem blutigen Bett aus Rosen.

Nie hätte es jemand geahnt,

wie krank vor Liebe ihr Herz doch war.