Deutsches Creepypasta Wiki
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Es ist dunkel im Zimmer. Ich bin nun seit einem Jahr in dieser Anstalt. Da ich die Tage, die ich schon hier bin, nach einiger Zeit vergessen hätte, habe ich in die Wand meines Zimmers Striche zum Zählen reingeritzt. Ich halte es hier nicht mehr aus. Alle sagen, ich sei verrückt. Sagen sie alle. Alle. ALLE. Ich bin aber nicht verrückt. Ich weiß, dass alles hier echt ist. Alles, was ich gesehen habe. Ich war dort. Ich habe alles gesehen. Es ist wahr, nur niemand glaubt mir. Ich werde von allen nur ausgelacht. Sie werden nicht mehr lange lachen, ich werde es ihnen beweisen. Ihnen allen. Ich habe als einzige "Patientin" ein Zimmer für mich alleine. Nur, weil niemand mit mir in ein Zimmer teilen möchte. Denn alle denken, ich hätte "Realitätsverlust" und wäre "nicht mehr richtig bei Sinnen". Doch ich weiß es besser, nur sie wollen nicht hören. Meine Eltern starben früh bei einem Hausbrand, also kann mich auch niemand hier rausholen. Und meine große Schwester? Sie ist verschollen, niemand hat sie jemals wieder nach dem Brand gesehen. Die Meisten sagen, sie wäre tot. Aber das ist sie nicht, ich weiß es. Sie ist irgendwo da draußen. Ich HASSE diese Welt so sehr, diese Welt, in der mir niemand Glauben schenkt und mich niemand versteht. Plötzlich höre ich eine mir sehr vertraute Stimme. Und ich sehe große Augen und ein breites Grinsen in der Luft schweben.

Hallo Alice. Komm mit mir, zurück ins Wunderland.

Ich schaue mich um. Ohne zu zögern gehe ich darauf zu. Zu den großen Augen und dem fast schon irren Grinsen. Ich fange an zu rennen als plötzlich...

Ich renne mit voller Wucht in einen Gegenstand. Dieser zersplittert bei der Berührung und tausend Scherben fliegen auf mich hinab und bohren sich in meinen Körper. Eine trifft meine Brust und sticht immer tiefer, bis in mein Herz. Ich falle zu Boden und röchele und keuche. Meine Augen weiten sich voller Panik, als ich merke was passiert ist. Mit meinen letzten Atemzügen sehe ich, dass ich gegen meinen Spiegel lief, in dem ich meine eigenen großen Augen und mein irres Grinsen sah.

von: ch.lo

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