Deutsches Creepypasta Wiki
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Verehrter Leser,

wenn Sie glauben, die Sklaverei sei seit 1865 dank Abraham Lincoln abgeschafft, dann irren Sie sich gewaltig. Auch heutzutage gibt es Sklaverei, nur dass sie mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert ist. Viele Leute halten sich einen oder mehrere Sklaven, die sie mehr oder minder gut behandeln, und hier fängt meine Geschichte an.

An einem warmen Frühlingstag kam ein Mann mit Anzug und zurückgegelten Haaren zum Sklavenhändler, um sich einen neuen „Freizeitsklaven“ anzuschaffen. Was genau das heißt, weiß ich nicht, aber wenn Sie, verehrter Leser, glauben, es gäbe auch freie Sklaven, glauben Sie lieber an das Fliegende Spaghetti Monster. Wie dem auch sei, der Händler hat lange mit dem jungen Mann, ich selbst schätze ihn auf Anfang 30, verhandelt und diskutiert, welcher wohl der beste Sklave für ihn sei. Nach einigem Hin und Her wollte der Mann dann unbedingt mich. Ich kann es ihm nicht verübeln, da mein voriger Meister, der mich eigens für den Sklavenmarkt gezüchtet hatte, viel Wert auf Kraft, Sportlichkeit und Ausdauer legte. Ich bin nun eines seiner besten Ergebnisse.

Als der Mann schließlich den Vertrag mit dem Sklavenhändler abgeschlossen hat, wurde ich übergeben; und vom ersten Moment an wurde ich durch meinen neuen Meister gequält. Unter der Woche wurde ich nur von meinem neuen Meister und einigen anderen Leuten, die er einlud, bestaunt, aber doch links liegen gelassen. An Wochenenden allerdings wurde ich malträtiert, gequält, ausgebeutet, nur zur Belustigung meines Herren. Er nahm mich zu Kneipen und Galaabenden mit, stellte mich irgendwo am Straßenrand oder auf Sklavenplätzen ab, nur um mich kurze Zeit später wieder nach Hause zu bringen, mit nicht weniger Qual.

Oft musste ich für ihn weite Strecken gehen, während sich meine Füße nach und nach plattgetreten haben. Nur, wenn mit mir etwas nicht stimmte, wurde ich behandelt, und für ein paar Tage konnte ich mich dann ausruhen. Doch dann wurde ich meist nur noch mehr geschunden.

Verstehen Sie mich nicht falsch, das Sklavenleben muss nicht nur so schrecklich sein. Es gibt auch Sklavenhalter, die ihre Objekte, und nichts weiter sind wir für sie, pflegen und es mit ihnen gemütlich angehen. Solch ein Leben hätte ich auch gerne. Regelmäßig nehmen diese Halter ihre Sklaven mit, sorgen sich um sie, halten sie sauber und gesund. Nicht so wie mein Herr, der mich nur als Spaßobjekt zum Angeben benutzt.

So hören Sie mich bitte an: Ich will keine Freiheit. Ich will keine Gleichberechtigung. Was ich will, ist ein angenehmes Leben und ein langes Dasein. Behandeln Sie Ihren Sklaven mit Respekt und seien Sie vernünftig mit ihm. Es soll ihnen nicht so schlecht wie mir gehen. Schließlich wollen Sie ja auch, dass Sie Ihren Sklaven noch möglichst lange haben.

Seien Sie vernünftig mit uns.

Mit freundlichen Grüßen

Dodge Challenger

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