Deutsches Creepypasta Wiki
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„Hier, das ist was für uns“, sagte Evgenij.

„ Ja, das Bild sieht gruselig aus, klick das mal an “,meinte Julian.

Die beiden kamen gerade vom Studium nachhause, als sie sich den Laptop nahmen, sich auf die Couch warfen und nach guten Creepypastas im  Netz suchen. Nach einigen Minuten kamen sie auf eine unbekannte Seite, welches nur ein Video enthielt. „Hey da fehlt ja der Titel“ , stellte Evgenij verwirrt fest.

„Umso besser, ohne Titel wird es nurnoch spannender, dieses Video anzuschauen.“, sagte Julian mit leichter Vorfreude.

Evgenij betätigte den Play-Button und das Video startete. Allerdings spielte nur ein Blackscreen ab. „Hast du auch wirklich auf Play gedrückt ?“ , fragte Julian. „Ja, das Video sollte eigentlich abspielen, schließlich bewegt sich der Balken.“

„Vielleicht ein Bug?“ „Schau mal, da bewegt sich was“, antwortete Evgenij begeistert.

Zu sehen war nur eine Linie, die sich allerdings ausweitete. Schnell erkannten sie, dass es rote Augen sind. Die Augen starrten die beiden mit hasserfülltem, ja sogar realistischem Blick an, als würden diese sie bewusst anschauen. „Das war´s? Ist aber nicht wirklich spannend“, äußerte sich Julian gelangweilt.

Doch obwohl Evgenij das Video ausschalten wollte, konnten die ihren Blick nicht von diesen Augen abwenden. Kurz vor Ende des Videos kam ein Rauschen aus den Lautsprechern, welches nachher zu einer Stimme wurde.

„Noch 7 Tage.“

Damit endete das Video und somit stürzte auch die Seite ab.

„Also wenn das eine Creepypasta sein sollte, dann war die ziemlich schlecht“, meinte Julian

„Vielleicht soll das eine Morddrohung sein, sodass wir in 7 Tagen sterben werden“, scherzte Evgenij. „Ja genau und wir später von Kreaturen verfolgt werden, die uns verfolgen und uns umbringen wollen, bis wir letztendlich Selbstmord begehen, weil wir diese Qualen nicht ertragen konnten“, spottete Julian.

Weil sie nicht wussten was sie machen sollten, entschlossen sie sich rauszugehen und Fußball zu spielen. Sie waren so vertieft, dass sie nicht bemerkten, dass schon die Dämmerung anbrach. Da Julian keine große Lust mehr hatte beschlossen die beiden nachhause zu gehen. Nach einiger Zeit hielten sie vor einer Ampel an. Auf der anderen Seite stand ein Mann, der hauptsächlich schwarze Kleidung trug. Als die Ampel grün wurde, begannen die drei zu gehen. Kurz bevor sie auf die andere Straßenseite gelangten, hörten sie von hinten: „ Noch 7 Tage“. Als die beiden sich umdrehten sahen die beiden den Mann nicht. „Bestimmt irgendein Betrunkener, der es lustig findet, Jugendliche anzumachen“, äußerte sich Evgenij genervt. Sie entschlossen sich zuhause die Nacht durch zu machen, indem sie sich Animes anschauten und zockten.

Am nächsten Tag hatten sie keine große Lust sich zu bewegen, also entschlossen sie sich zuhause zu bleiben und fern zu sehen. Plötzlich kam eine E-Mail für Evgenij, er öffnete sie obwohl weder Verfasser noch Betreff vorhanden waren. Was er da sah schockierte ihn, dort war die simple Nachricht:

„Noch 6 Tage.“ Und ein Bild, dasselbe Bild, das sie in der Creepypasta gesehen haben.

Erschrocken drehte Evgenij den Computer zu Julian. Dieser schaute zuerst schockiert, aber dann lächelte er und sagte beruhigend:“Ist wahrscheinlich nur ein Spam um dich zu verängstigen. Die haben deine E-Mail, weil du auf diese Seite gegangen bist und das Video angeklickt hast.“

Am zweiten Tag nach der Begegnung mit dem mysteriösen Mann wachten die beiden ziemlich früh auf, da es an der Tür geklingelt hat. Im Halbschlaf befindend standen die beiden auf und trotteten zur Tür, machten diese auf und empfingen sogleich einen Briefumschlag. Sie waren etwas überrascht, da man heutzutage kaum noch Briefe verschickt, aber waren dadurch umso neugieriger. Allerdings hatten sie auch noch den Mann, das Video und die E-Mail im Hinterkopf und waren darum etwas nervös den Brief zu öffnen. Letztendlich öffneten sie ihn natürlich und ihre Befürchtungen, die sie allerdings nicht für möglich gehalten haben, bestätigten sich. Der Inhalt des Briefes war exakt derselbe wie in der E-Mail. Außer, jedoch stand auf diesem:"Nur noch 5 Tage".

„Oh man Alter, jetzt hat der Typ auch noch deine Adresse. Ok, langsam wird die Sache gruselig.“, sagte Julian bekümmert.

„Hey Mann… ich hab keine Lust mehr; Wer zum Teufel hat das abgeschickt?!“

Sie beschlossen sich eine neue Wohnung zu suchen, die sie nach 2 Tagen fanden. Es war zwar nichts Großes,jedoch hatten sie es in ihrer Situation dringend nötig. Während den 2 Tagen wachten sie oft schweißgebadet auf und konnten deshalb nicht richtig schlafen. In den Alpträumen wurde immer wieder die Anzahl der Tage erwähnt, die den beiden noch übrig blieb.

Am fünften Tag versuchten sich die beiden mit irgendetwas abzulenken, wieder Spaß zu haben, aber nichts half. Sie mussten andauernd an diese Nachrichten von diesem Mann denken. Sie bekamen ihre Sorgen und Ängste einfach nicht aus dem Kopf. Da es bereits Mittag war, entschieden sie sich das Essen zu bestellen, anstatt es zu kochen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit für die beiden, doch schließlich klingelte es an der Tür. Nervös traten die beiden vor diese, jedoch waren sie sich nicht sicher, ob es auch der Lieferant ist. Evgenij trat vorsichtig vor, um durch den Spion zu gucken. Er schaute langsam rein, doch zuckte sofort zusammen und stürzte zu Boden. „Er ist es.“

Julian hatte sofort eine Vorahnung, was Evgenij gesehen haben musste, vergewisserte sich aber damit, indem er auch vortrat, um in den Spion zu gucken. Und da war es. Die roten Augen, die sie seit jeher verfolgen. Den roten Augen war die Boshaftigkeit regelrecht anzusehen. Auch Julian trat erschrocken zurück. Die beiden wussten nicht mehr, was zu tun war. Der Mann mit den Augen stand vor ihnen, er hat sie gefunden; All die Bemühungen, die sie vollbracht hatten, um vor ihm zu fliehen, waren zu diesem Zeitpunkt nun vergebens. Beide wussten nicht, wie sie jetzt vorgehen sollten. Sie saßen still da, in der Hoffnung, der Mann würde gehen. Doch es gab kein Entkommen.

Es klingelte erneut. Nach einiger Zeit stand Evgenij auf, um erneut durch den Spion zu gucken. Und da stand er. Der Lieferant. Er stand da, wirkte ein wenig gereizt, wahrscheinlich dadurch, dass er so lange gewartet hat. Er wollte erneut auf die Klingel drücken, doch Evgenij kam ihn dazwischen und öffnete die Tür. „ Na endlich, ich dachte schon,dass keiner da ist. Hier ist ihre Pizza.“, sagte der Lieferant gereizt.

Evgenij hörte kaum zu und gab ihm das Geld, welches er in der Tasche hatte. Er nahm die Pizza gedankenverloren an und schloss die Tür hinter sich. „Es…Es…Es war doch Einbildung oder? Wir hab zu wenig geschlafen und sind auch zurzeit gestresst und…“, sagte Julian verzweifelt. Doch beide hörten ihren eigenen Worten nicht zu. Beide waren in den Gedanken vertieft, dass dieses Monstrum sie wieder gefunden hatte.

Am Abend entschieden sie sich das Haus zu verlassen, in der Hoffnung, dass dieses „Ding“ sie vielleicht umbringt und sie diese Quallen nicht mehr ertragen mussten, zugleich  wollten sie auch ihre Familie beschützen. Minuten später, als sie die Tür hinter sich schlossen und nun endlich draußen waren, hatten sich ihre Theorien als wahr herausgestellt. Sie wussten, dass er sich im Wald befindet und nur darauf wartet, sie zu holen. Teilweise konnten sie auch den Arm erspähen, wenn er von Baum zu Baum schwebte oder sich sogar teleportierte. Er genoss es. Anfangs war er schwach, konnte den beiden nichts antun, doch es schien so, als ernährte er sich von der Angst, die die beiden hatten. Die beiden gingen ein Stück und als sie das Ende des Waldes erreichten, drehten sie sich um und da sahen sie es. Die roten Augen.

Evgenij war der erste, der aufwachte. Er hörte ein Piepen und lag in einem Bett. „Wahrscheinlich ein Krankenhaus. Wie sie uns finden konnten?“, dachte sich Evgenij. Es dauerte eine Zeit, bis er realisierte, dass Julian in diesen Zimmer war. Er versuchte ihn aufzuwecken, was ihm dann auch gelungen war. „Wo sind wir?“, fragte Julian verschlafen.

„Im Krankenhaus. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, wir haben die Augen gesehen. Verdammt, ich hab unglaubliche Kopfschmerzen“, stöhnte Evgenij. „Hey wie spät ist es?“ Da fiel es den beiden wieder ein.

Die 7 Tage.

Sie suchten eine Uhr, allerdings fiel es ihnen schwer diese zu finden, da es dunkel war. Nach einiger Zeit gaben sie die Suche auf.  „ Keine Uhr, aber da es dunkel ist, können wir auf eine Uhrzeit zwischen…“

Er kam nicht zum Ende, da plötzlich eine Glocke zu hören war. Beide standen und schauten aus dem Fenster, in der Hoffnung, sie würden den Glockenturm finden. Letztendlich entschieden sie sich das Glockenschlagen zu zählen, um dann so die Uhrzeit zu erfahren. Sie lauschten.


Erster Glockenschlag. Zweiter Glockenschlag. Dritter Glockenschlag.

Während sie weiter versuchten, den Glockenturm ausfindig zu machen, sah Evgenij wie verschiedene Bäume wackelten. Er dachte an ein Unwetter und suchte weiter.

Vierter Glockenschlag.

Fünfter Glockenschlag. Sechster Glockenschlag.

Plötzlich erschracken beide zugleich. Da stand er wieder.

Siebter Glockenschlag.

Er kam näher.

Achter Glockenschlag.

Er kam auf die Straßen.

Neunter Glockenschlag.

Er stand auf dem Parkplatz.

Zehnter Glockenschlag.

Er stand neben einem Baum nahe dem Fenster, aus dem sie blickten.

Elfter Glockenschlag. Direkt vor dem Fenster.

Beide fielen vor Schreck zu Boden. Sie wussten, dies ist nun ihr Ende. Wenn der letzte Schlag ertönt, werden die beiden sterben. Oder noch schlimmer. Sie würden bis auf Ewig mit ihm leben.


Zwölfter Glockenschlag.

Er stand vor ihnen. Die roten Augen, wie einst damals auf dem Video. Er lachte. Er lachte über seinen Sieg. Er wusste; er hat gewonnen.
Sie wussten; sie haben verloren.

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