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Sheldon Cooper – Eine Theorie

Ihr kennt mit Sicherheit die Serie „The Big Bang Theory“, mit den vier Nerds Lennard, Howard, Raj und zu guter letzt Sheldon. Ich muss euch die Figuren wohl nicht weiter erklären.

Ich möchte hierbei näher auf Sheldon eingehen. Ihr seht ihn wahrscheinlich als neurotische, kindische Nervensäge, aber habt ihr mal überlegt wie er wohl so geworden ist?

Fangen wir also bei seiner Kindheit an. Wie ihr vielleicht wisst, wuchs er in Texas zusammen mit seiner Zwillingsschwester und seiner Mutter auf, welche jedoch nicht grade eine Vorzeigefamilie dargestellt haben. Vielleicht denkt ihr jetzt: „Was redet der da? Sheldons Mutter liebt ihn doch über alles! Und seine Schwester hat ihn ja nun auch nicht gehasst.“ Mag sein. Aber beide wussten nicht mit dem hochintelligenten Sheldon umzugehen, dachten nicht daran, dass ein hochintelligentes Kind auch besonders behandelt werden müsse, dachten nicht daran, dass er wirklich eines von „Gottes besonderen Kindern“ sei. Wie er einmal erwähnte, hasste er seine Geburtstage, da die Partyspiele, zu denen seine Mutter ihn regelrecht zwang, als sehr demütigend gegenüber den anderen Kindern empfand, womit wir schon beim zweiten Punkt wären. Die anderen Kinder. Sheldon wurde, wie sich aus vielen Aussagen seinerseits schließen lässt, von so ziemlich jedem Kind, dass er kannte, gemobbt. Er hatte niemandem, der mit seinem geistigen Niveau mithalten konnte. Er war intelligenter als die anderen, und dafür haben sie ihn gehasst. Wegen dieser Intelligenz hat er auch viele Schulstufen übersprungen und hatte bereits mit vierzehn Jahren einen Collegeabschluss. Und nun stellt euch vor, ihr wärt ein vierzehnjähriger unter lauter Collegestudenten. Das sprichwörtliche Schaf im Wolfsrudel. Er hatte nun nicht einmal mehr Kontakt mit gleichaltrigen und wurde auch von seinen Mitstudenten drangsaliert und gedemütigt.

Zusammenfassend können wir zu seiner Kindheit also sagen: Er hatte eine Familie, die ihn nicht verstand und nicht auf seine Bedürfnisse und Wünsche einging. Von jeglichen anderen Menschen, mit denen er Kontakt hatte, wurde er gemobbt oder gemieden. Vollkommen verständlich, dass er anderen Menschen gegenüber von nun an eher skeptisch gegenüberstand.

Kommen wir nun zu seinem Erwachsenenleben. Er lebte vollkommen allein in seiner Wohnung in Pasadena und hatte weder auf der Arbeit noch im privaten Umfeld irgendwelche Freunde. Der einzige Mensch, zu dem er gelegentlich Kontakt hatte, war der transsexuelle Schwarze in der Wohnung gegenüber, ein Kontakt, dem die meisten von euch mit Sicherheit ausgewichen wären. Doch selbst dieser bezeichnete Sheldon nur als „den Irren“. Sheldon suchte sich einen Mitbewohner, jedoch nicht, weil er sich die Miete alleine nicht leisten konnte. In einigen Folgen wird klar, dass es ihm nicht grade an Geld mangelt und er viele uneingelöste Checks und verstecktes Bargeld besitzt. Er hoffte eher, mit einem Mitbewohner auch einen Freund zu finden. Daher hatte er auch die aufwendigen Tests zusammengestellt: Er wollte sicherstellen, dass seine traumatische Kindheit sich nicht wiederholt. Doch auch hier hatte Sheldon vorerst keinen Erfolg. Der unbekannte Asiate, der Lennard über den Weg lief, als dieser zum ersten Mal auf den Weg zur Wohnung war, riet diesem: „Lauf weg, Alter.“ Er malte sogar mit roter Farbe die Worte „Stirb, Sheldon, stirb!“ an die Wand.

Lennard zog also bei Sheldon ein. Dieser hatte jeden einzelnen Tag auf's genaueste durchgeplant, jedoch nicht wegen seiner Zwangsneurosen. Er wollte vielmehr, dass sich absolut nichts mehr änderte. Mit Lennard hatte er nun endlich einen Freund gefunden, der dieselben Interessen und Hobbys mit ihm teilte. Jemanden, der sogar geistig auf einem Niveau mit ihm war. Er wollte unter keinen Umständen, dass sich das ändert. Deshalb reagierte er auch panisch und hysterisch auf Howard und Raj. Er fürchtete, dass Lennard sich ihretwegen von ihm abwenden würde. Das klingt vielleicht wie eine Yaoi-Lovestory, aber stellt euch vor, ihr hättet euer ganzes Leben lang keinen Freund gehabt, und dann besteht die Gefahr das ihr den einzigen, den ihr habt, verliert. Sheldon rettete auch Lennards Leben, als dieser ein Experiment mit Howard und Raj durchführt. Somit hat seine Angst sich bestätigt: Wäre er nicht gewesen, wäre Lennard gestorben, nur weil er Howard und Raj kennenlernte. Lennards Verhalten änderte sich mit der Zeit durch den Einfluss von Howard und Raj. Er widersetzt sich häufiger Sheldons selbst aufgestellten Regeln und lässt ihn einige Male sogar alleine sitzen, um mit seinen beiden anderen Freunden oder Penny etwas zu unternehmen. Sheldon wird somit zwar Teil einer Gruppe, ist aber auch dieses Mal der Außenseiter.

Doch nun zu dem Punkt, der mir persönlich am wichtigsten ist.

Sheldon wird von fast allen seinen Freunden ausschließlich als besserwisserische Nervensäge empfunden. Als er ein neues Spezialgebiet gesucht hatte, nachdem Dennis Kim ihn in sämtlichen Belangen übertroffen hatte, versuchte er es bei seinen „Freunden“. Diese jedoch reagierten alle mit denselben Worten: „Verschwinde wieder.“ Jene, die er als seine Freunde wähnte, selbst Lennard, wollen ihn einfach nur loswerden. Dabei ist er doch einfach nur, wie er ist. Er verstellt sich nicht, trägt keine Maske wie so viele andere.

Er zeigt einfach, wer er ist. Doch dafür wird er gehasst.

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