Deutsches Creepypasta Wiki
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Herrlich. Einfach nur herrlich!

„Melinda…Schatz, ich bin da! Jamie…Olivia?“ Komisch, normalerweise ist Weihnachten immer Chaos, noch mehr als es zuvor ist. Meine anfängliche Euphorie schlug in Angst um.

„Hört auf mit dem Mist, na kommt schon!“ Dass Olivia noch sauer war, konnte ich verstehen. Ich hatte es ihr verboten, auf Kevins Party zu gehen, nicht um sie zu ärgern. Der Junge war einfach ein Komplettversager, er wusste es nur noch nicht. Olivia stand trotzdem auf ihn, wie jedes Mädchen der Fox-Highschool. Allein diese viel zu engen und kurzen Hosen, die sie trägt, um ihn zu umwerben, sind widerwärtig. Als Vater muss man da schließlich ein Auge drauf haben. Es knarrte und ich betrat die Stube. Erleichtert stellte ich fest, dass Melinda, meine Frau, mit Klein-Jamie auf dem Sofa lag. Sie schauten sich Fotoalben an. Dutzende lagen verteilt im Wohnzimmer und sie hatte eines in ihrer Hand. Vorsicht blätterte sie eine Seite um und schniefte. Ihre Nase war gerötet, die Augenlider geschwollen.

„Arme Maus.“ Eine Grippe und das auch noch an Heiligabend. Kein Wunder, warum es so ruhig war. Jamie kullerte sich müde zusammen. Auch ihm schien nicht nach Feiern zumute zu sein. Im Zimmer meiner Tochter vernahm ich Schritte. Sie schrie. Etwas ging zu Bruch. Ich stöhnte. Arme Olivia, aber da mussten wir alle durch. Die Herzschmerz-Teeniephase . Ich schlich leise die Treppe hoch und klopfte an ihre Tür.

„Olivia? Kann ich reinkommen?“ So einen Heulkrampf hatte ich noch nicht erlebt, zumindest nicht seitdem sie laufen konnte. Mein schlechtes Gewissen meldete sich zu Wort und ich betrat ihr Zimmer. „He Kleines….Tut mir Leid, aber ich denke, dass Kevin….Er…Er ist nicht der Richtige. Du hast einen Besseren verdient.“

„Da-Da-Daaaaadyyyy! Es tut mir so leid!“ Sie verbarg ihr Gesicht in beide Hände und schluchzte.

„Nana….Schon gut. Ich hab vielleicht auch etwas überreagiert.“ Ich lächelte. Schön. „Weißt du ich, es fühlt sich gut an, mich mit dir wieder zu vertragen“, sagte ich und setzte mich neben sie auf ihr Bett.

„Ich bin so dumm….Ich dumme, dämliche…Es tut mir sooo leid!“ Verwundert blickte ich sie an.

„He es ist doch alles ok. Oli-“ Schlagartig verstummte ich. Neben Olivia prangte ein Bild meines Autos auf ihrem Handy. Der Wagen war zerstört und lag in tausend Trümmern auf dem Dach. Geschockt legte ich eine Hand auf Olivias Rücken. Sie bemerkte es nicht einmal.

„Ruhe in Frieden, Daddy.“

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