Deutsches Creepypasta Wiki
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Es klingelte. Nancy ging zur Tür. Wer konnte zu so später Stunde noch etwas von ihr wollen? Als sie die Tür öffnete, standen dort zwei Polizisten. Sie sahen Nancy ernst an. „Miss Hallogan“ begann der eine. „Wir müssen dringend mit Ihnen reden. Es geht um Anthony Larin. Vor etwa zwei Stunden ist er aus der Psychiatrie geflohen. Wir wissen nicht, wo er sich aufhält oder was er vorhat, aber wir haben die Anweisung bekommen, sie darüber zu informieren.“

Als sie dies hörte, wurde ihr ganzer Körper eiskalt vor Schock. Anthony Larin… Er war ausgebrochen. Frei. Er würde das zu Ende bringen wollen, was er begonnen hatte. Sie wurde panisch. „Aber sie werden ihn doch finden, oder? Ich meine… er wird doch nicht freibleiben!“ Der Polizist wurde deutlich nervöser. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um ihn zu finden Miss Hallogan, aber das Problem ist, dass er beinahe komplett unbemerkt verschwunden ist. Er hat eine Wache ermordet und sich mit ihren Sachen aus dem Staub gemacht. Dass er weg ist, wurde erst bemerkt, als es bereits viel zu spät war.“ Nancy begann nachzudenken. Wie lange hatte sie wohl noch? „Und wie geht’s nun weiter?“ wollte sie wissen. Der Polizist reichte ihr eine Visitenkarte. „Wenn Sie irgendwas bemerken, das komisch ist oder in Gefahr geraten, rufen Sie an, okay? Wir werden Ihnen dann sofort helfen“. Nancy stimmte beiläufig zu, doch beruhigt war sie ganz und gar nicht.


Haus der Hallogans, vor 12 Jahren:

Nancy hörte die Schritte ihres Vaters vor der Tür. Sie freute sich immer total, wenn er nach Hause kam. In der Küche war ihre Mutter bereits mit dem Abendessen fertig, auch sie freute sich, wenn Daddy kam. Dieser öffnete nun die Tür und Nancy stürmte freudig auf ihn los und umarmte ihn. „Na, meine Kleine?“ begrüßte er sie lachend. „Wie geht’s dir? Rate mal, wer dir etwas mitgebracht hat!“ Daddy zog ein Malbuch heraus, dass er für Nancy gekauft hatte, diese lachte freudig. Dann ging er zu seiner Frau und umarmte auch sie. „Was gibt es neues bei der Arbeit?“ wollte diese von ihm wissen. Bevor er antwortete, sah er Nancy zweifelnd an. „Hey Schatz, geh doch ein bisschen in deinem Buch malen, Mama und Papa müssen über etwas reden.“ 

„Okay Daddy“ sagte Nancy und verschwand. Dann sah er seine Frau ernst an. „Drei Frauenleichen. Verbrannt und zerstückelt und es ist derselbe Mörder wie die ganze Zeit vorher. Aber langsam habe ich einen Durchbruch, ich habe mir alle Beweise nochmal angesehen, alles noch lebten durchdacht und glaube, dass ich jemanden gefunden den habe, der zumindest sehr wahrscheinlich der Mörder sein könnte“. Seine Frau beunruhigt es, dass er jeden Tag mit Mördern und Leichen arbeitete. Sie glaubte, dass das seine Psyche kaputtmachte und er kälter werden würde. Dennoch wollte sie mehr wissen. „Wer?“

„Der Mann heißt Anthony Larin und ist schon jetzt kein unbekannter mehr. Wir waren schon öfters bei ihm, wegen häuslicher Gewalt, Diebstahl, etc. Ich bin mir sicher, dass er das Zeug dazu hätte, um so etwas zu tun. Ich werde das mal anregen und der Sache auf den Grund gehen..“ 

„Aber sei bitte vorsichtig. Wenn er wirklich so gefährlich ist…. Ich will gar nicht dran denken. Und jetzt komm. Das Abendessen ist fertig.


Gegenwart:

Anthony war wieder da. Zu Hause. Jetzt musste er nur noch ein paar Dinge erledigen und dann konnte es endlich losgehen. Er hatte sich bis zu einer Raststätte durchgekämpft, wo er einen Trucker gebeten hatte, ihn ein Stück mitzunehmen. Dieser Trucker lag nun völlig zerfleischt in den Büschen irgendeines Waldes, wo er ihn zurückgelassen hatte. Ja, das Töten hatte ihm gefehlt. Dafür wurde er geboren, es war seine Bestimmung, sein Lebensweg. Und sie armen es ihm weg, weil sie dachten, sie könnten ihn einsperren. Nun hatten sie den Preis dafür bezahlt. Auch das Handy des Truckers hatte er behalten. Das würde er brauchen. Das Geld, das er bei sich hatte, würde reichen, um ein paar Tage durchzukommen. Aber mehr nicht. Er brauchte mehr. Das und noch ein paar weitere Dinge würde er jetzt noch vorbereiten müssen.


Nancy besuchte Brenda, ihre beste Freundin. Sie brauchte einfach jemanden, der sich um sie kümmerte und ihr zuhörte. Brenda war für sie da, wenn sie sie brauchte, das wusste sie. Sie war einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben. 

„Weißt du, ich hab einfach Angst. Anthony hat damals echt schlimme Dinge getan und jetzt ist er wieder draußen. Was soll ich denn nur tun?“

„Schatz, es wird alles gut werden. Die Polizei sucht nach ihm, er kann dir gar nichts antun, er kann dich nicht mal erreichen. Verstehst du?“ Natürlich verstand Nancy und konnte sie tatsächlich etwas beruhigen. „Vielen Dank, Brenda.“

Nach ca. 3 Stunden fuhr Nancy nach Hause. Als sie dort ankam, wollte sie sich noch einen Tee machen und dann schlafen gehen. Sie war todmüde. Sie füllte Wasser in den Wasserkocher und schaltete ihn ein. Sie wartete. Plötzlich klingelte ihr Telefon. Sofort bekam sie es mit der Angst zu tun. Wer rief sie denn jetzt noch an? Sie nahm ab. „Hallo?“ sagte sie mit zittriger Stimme.

„Guten Abend, Mission Hallogan, hier ist die Polizei. Wir wollten mal hören, ob es Ihnen gut geht.“ Pure Erleichterung breitete sich in ihr aus. „Ja, ja, mir geht es gut. Vielen Dank für Ihren Anruf.“ Erleichtert legte sie auf. Nur die Bullen. Alles gut. Da dachte sie doch einen Moment tatsächlich, dass-

Das Telefon klingelte erneut. Erneut nahm Nach ab. Die Stimme die diesmal dran war, kannte sie sehr gut.

„Nancy.“ Ihr wurde speiübel und eiskalt. „Wie geht’s dir so, Schätzchen? Es ist schon lange her. Bist ganz schön groß geworden, was? Wow. Ich hab dich wirklich vermisst.“

„Scheiße, was wollen sie?“ kreischte Nancy in das Telefon. 

„Warum denn so entzürnt? Aber von mir aus… Ich möchte ein wenig spielen mit dir Nancy, wie früher immer. Hast du Lust? Nein? Egal, du spielst trotzdem mit.“

„Und wenn nicht?“ So einfach würde sie nicht aufgeben. Doch ihr Handy gab ein Geräusch von sich, jemand hatte ihr ein Bild geschickt. Als sie es ansah, wolltest zuerst nicht glauben, was sie da sah. Brenda saß gefesselt in ihrer Wohnung, während jemand ihr einen Dolch an den Hals hielt. Langsam ging sie wieder an das Telefon. „Lassen sie sie in Ruhe, sie hat nichts damit zu tun!“ 

„Ab jetzt schon. Sie ist meine, nennen wir es mal Versicherung, dass du tust, was ich dir sage und nicht die Polizei rufst. Solltest du das nämlich doch tun, kannst du deine Freundin hier verteilt in der ganzen Stadt suchen. Und versuch nicht, mich auszutricksen, das würde ich mitkriegen und sauer werden. Also – spielen wir?“

Nancy hatte keine Wahl. Was sollte sie denn tun. Sie musste sich darauf einlassen. Für Brenda. Und vielleicht um diesen Psycho dingfest zu machen. Sie ließ sich gezwungenermaßen darauf ein. 

„Ja. Spielen wir.“

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